Revisoren spielen eine zentrale Rolle in der Überwachung und Sicherstellung der finanziellen und organisatorischen Integrität von Vereinen und Verbänden. Ihre Aufgabe besteht darin, die Geschäftsführung und die finanziellen Abläufe zu prüfen, um Transparenz zu schaffen und das Vertrauen der Mitglieder in die Organisation zu stärken. Dies gilt nicht nur für große Vereine, sondern auch für kleinere Organisationen, die ihre Compliance sicherstellen möchten.

Dabei geht die Arbeit von Revisoren über die reine Kontrolle hinaus. Sie dient auch der Prävention von finanziellen Risiken und kann somit auch Haftungsrisiken für den Vorstand verringern. Durch ihre unabhängige Prüfung tragen Revisoren dazu bei, mögliche Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu erkennen. Dies stärkt nicht nur die interne Struktur des Vereins, sondern auch dessen Reputation gegenüber Externen wie Spendern oder Förderern.

Rechtlicher Rahmen

Obwohl das Vereinsrecht keine explizite Pflicht zur regelmäßigen Prüfung der Geschäftsführung vorschreibt – anders als beispielsweise im Genossenschaftsrecht –, ist die Einsetzung von Revisoren in vielen Vereinen und Verbänden üblich. Die Bestellung kann entweder durch die Satzung des Vereins festgelegt oder durch einen Beschluss der Mitgliederversammlung erfolgen.  

Diese Aufgabe übernehmen in der Regel zwei Personen, die selbstverständlich unabhängig und neutral agieren sollten und über entsprechende Kenntnisse verfügen sollten. Sie haben gegenüber der Organisation umfassende Befugnisse, darunter das Recht, alle relevanten Dokumente des Vereins einzusehen und Auskunft über sämtliche Vereinsverhältnisse zu verlangen. Der Vorstand und die Geschäftsführung sind verpflichtet, die Revisoren bei ihrer Arbeit zu unterstützen und alle notwendigen Informationen bereitzustellen. Ein Schweigerecht gegenüber den Revisoren besteht nicht.

Aufgaben und Umfang der Prüfung durch Revisoren

Die Prüfung durch Revisoren kann je nach den Anforderungen des Vereins unterschiedlich ausgestaltet sein, zum Beispiel:

  • Überprüfung der Buchführung
  • Prüfung des Jahresabschlusses und des Geschäftsberichts
  • Kontrolle der finanziellen Abläufe

Am Ende sollten die Revisoren einen Prüfbericht erstellen. Dieser ist Grundlage für die Entlastung des Vorstands und der Geschäftsführung im Rahmen der Mitgliederversammlung.

Die Unabhängigkeit der Revisoren

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Arbeit der Revisoren ist ihre Unabhängigkeit. Revisoren dürfen nicht in einem Interessenkonflikt stehen, da dies ihre Objektivität beeinträchtigen könnte. Aus diesem Grund ist es nicht sinnvoll, Mitglieder des Vorstands oder anderer Vereinsorgane als Revisoren zu bestellen. Stattdessen können auch externe Personen oder Organisationen mit der Prüfung beauftragt werden.

Unterschiedliche Bezeichnungen und Schwerpunkte

In einigen Vereinen werden statt Revisoren auch Rechnungsprüfer oder Kassenprüfer bestellt. Diese Bezeichnungen können unterschiedliche Schwerpunkte der Prüfung widerspiegeln. Während Rechnungsprüfer sich beispielsweise auf die Übereinstimmung von Ein- und Ausgabenbelegen mit dem Kassenbestand konzentrieren, führen Revisoren oft eine umfassendere Prüfung der Geschäftsführung durch. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollte die Mitgliederversammlung oder eine entsprechende Geschäftsordnung den genauen Gegenstand und Umfang der Prüfung klar festlegen.

Die regelmäßige Prüfung durch Revisoren ist somit ein wesentlicher Bestandteil einer verantwortungsvollen Vereinsführung. Sie sorgt dafür, dass die Vereinsziele auf einer soliden finanziellen und organisatorischen Grundlage verfolgt werden können.

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